DE – Im Jahr 1989 singt Rostropowitsch ein Lied der Meinungsfreiheit vor der gerade aufgebrochenen Berliner Mauer. Der Widmungsträger von Schostakowitschs Cellokonzerten haucht den grauen, kalten Mauern eine leise Melodie ein – eine, die sie unbeirrt an kommende Generationen weitertragen werden. Wie ein Fluss, der das Vergehen der Zeit bezeugt, ohne seine idyllischen Wellen je zu unterbrechen. Einer dieser Flüsse ist die Orawa, die Wojciech Kilar in minimalistischen Klangfarben beschreibt. Mal sanfte Wellen, mal eine alles überrollende Flut – dieser Strom tritt in Dialog mit Schumanns 2. Symphonie, die eine von Krankheit und Depression überschattete Lebensphase widerspiegelt. Allein die Rückbesinnung auf die musikalischen Wurzeln – auf Bach – und das Komponieren dieser Symphonie wirken wie eine Therapie, die es ihm ermöglicht, jedes Hindernis zu überwinden und nur einem Wunsch zum Durchbruch zu verhelfen: dem Wunsch zu leben!
Mateusz Molęda direction
Johannes Moser violoncelle
Wojciech Kilar : Orawa
Dmitri Chostakovitch : Concerto pour violoncelle n° 1, opus 107
Robert Schumann : Symphonie n° 2, opus 61
80 min & entracte
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